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Aktualisiert 24/11/2025

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Mithilfe von Musik wird jeder Instagram-Beitrag lebendiger. Das gilt für die kurzen Instagram Reels genauso wie für die längeren Stories. Da stellt sich die Frage nach dem Urheberrecht. Gerade in der heutigen Zeit sind viele Internetnutzer verunsichert, was sie dürfen und was nicht. Zur privaten Nutzung ist die Sache zum Glück recht unkompliziert. Dank eines Vertrags zwischen Instagram und der GEMA können Nutzer Musikstücke nutzen, ohne aufwändige Lizenzen erwerben zu müssen. Doch spätestens, wenn Content Creator mit ihren Inhalten auf Instagram Geld verdienen wollen, kommt es schnell zu Konflikten mit dem Gesetz.
Immer mehr Plattformen wie Instagram bieten die Möglichkeit, Reels mit Musik zu unterlegen. Hierfür stehen hauseigene Musikbibliotheken zur Verfügung. Das geht ganz einfach: Song aussuchen und über das Video legen. Doch wie sieht das eigentlich mit Songs aus externen Quellen aus? Woran erkenne ich lizenzfreie Musik Instagram? Und was sollten Sie vor der kommerziellen Verwendung von Musik sonst noch wissen? Für all diese Fragen haben wir uns eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt und versuchen im Rahmen dieses Artikels die nötigen Antworten zu liefern.
Wo kann ich lizenzfreie Musik für meine Instagram-Beiträge finden?
Im Wesentlichen stehen für Nutzer von Instagram zwei Quellen für Musik, die ohne Urheberrecht auskommen, zur Auswahl: Instagram selbst und externe Websites. Hier kurz, was diese beiden Quellen ausmacht und voneinander unterscheidet:
- Instagram-Musikbibliothek: Die integrierte Bibliothek von Instagram umfasst tausende von lizenzfreien Musikstücken. Diese können Sie auch für Ihre Instagram-Stories verwenden. Dies gilt ausdrücklich auch für kommerzielle Zwecke. Das bedeutet, mit diesen Beiträgen darf Geld verdient werden, ohne eine Lizenz erwerben zu müssen.
- Externe Quellen im Internet: Neben Instagram gibt es eine Vielzahl weiterer Quellen, aus denen Musik heruntergeladen werden kann. Nur, weil die Musik nicht aus der offiziellen Musikbibliothek von Instagram stammt, heißt das nicht, dass der Song nicht verwendet werden darf. Einzig die Implementierung des Soundtracks in ein bestehendes Instagram-Video umfasst weitere Schritte. Dazu später mehr.
Experten empfehlen, bei der Nutzung von Musik zu kommerziellen Zwecken stets eine Quellenangabe zu machen. Dazu gehören Interpret, Musikstücke und ggf. die Herkunft des Downloads (z. B. ein Link). Damit stehen Sie – sofern das Werk zu kommerziellen Zwecken verwendet werden darf – auf der sicheren Seite. Wir empfehlen, die Informationen und die URL direkt in Ihr Reel bzw. in Ihre Story zu integrieren. Damit reduzieren Sie das Risiko einer Urheberrechtsverletzung.
Musik auf Instagram aus der Bibliothek auswählen
Der einfachste Weg zur Untermalung eines Videos mit Musik ist das Verwenden der Bibliothek von Instagram. Hier finden Sie alles, was Sie zur musikalischen Untermalung Ihrer Reels und Stories benötigen. Dabei müssen Sie sich keine Gedanken über eventuelle Lizenzvergaben oder Urheberrechtsverstöße machen. Instagram hat diese Titel bereits für Sie erworben. Besonders praktisch ist hierbei, dass die Bibliothek in der Instagram-App integriert ist.
In der Instagram-Bibliothek finden Sie unzählige Lieder aus allen Genres und Epochen. Die Such- und Filterfunktionen machen es denkbar einfach, ein passendes Musikstück zu finden. Hinzukommt eine Anzeige der aktuellen “Trend-Songs”, die bei tagesaktuellen Videos besonders interessant sein können. Außerdem erstellt der Algorithmus von Instagram immer wieder personalisierte Vorschläge, die zu Ihrer Art von Content oder den aktuellen Trends in der Region passen könnten. Instagram kommt mit einer Handvoll nützlicher Tools daher, die es Content Creators ermöglichen, einen Song in ein bestehendes Video zu implementieren. Hier lässt sich der exakte Abschnitt des Liedes auswählen, in das Reel oder die Story einfügen und der Songtext einblenden.
Musik aus externen Quellen
Neben der Instagram-Bibliothek gibt es viele weitere Quellen im Internet für Musik. Nur, weil die Quelle nicht von Instagram selbst stammt, bedeutet das nicht, dass die Musikstücke nicht verwendet werden dürfen. Das einzig ausschlaggebende Kriterium für die (kommerzielle) Nutzung eines Soundtracks ist dessen Lizenz. Achten Sie daher bei der Verwendung externer Quellen besonders darauf, dass Sie den Track nutzen dürfen (z. B. CC0).
Ein paar Beispiele für externe Quellen für Musik lauten:
- Soundstripe
- Free Music Archive
- YouTube Audio Library
- SoundCloud
- Jamendo Music
Wenn Sie bereit sind, für Musik zu bezahlen, kommen des weiteren folgende Plattformen infrage:
- Epidemic Sound
- Artlist
- PremiumBeat
- Bensond
- Envato Elements
- Musikfox
- Audiojungle
- Audiohub
Was viele nicht wissen: 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers läuft das Urheberrecht gemeinhin aus. Daher kann sich ein Blick in klassische Titel lohnen. Doch Vorsicht: Nur, weil das Lied nicht mehr dem Urheberrecht unterliegt, kann es die Interpretation des einzelnen Künstlers dennoch tun. Egal, welche Quelle oder welche Art von Musik Sie verwenden: Stellen Sie stets sicher, dass Sie das Musikstück frei verwenden dürfen bzw. hinterlassen Sie (sofern gefordert) in Ihrem Video einen Verweis auf die Urheberschaft.
So lässt sich Musik aus externen Quellen in Instagram Reels einfügen
Das Einfügen von Musik außerhalb der Instagram-Bibliothek erfordert ein paar zusätzliche Schritte. Das fängt beim Aufsuchen der geeigneten Website an, geht über das Herunterladen des Songs und endet beim Durchforsten der Lizenz- und Nutzungsvereinbarung. Hier eine Anleitung, damit Sie an keinem Prozessschritt stecken bleiben:
- Laden Sie den gewünschten Titel herunter. Dieser Prozess ist abhängig von der Website, auf der Sie sich befinden.
- Wählen Sie auf Instagram aus, ob Sie eine Story oder einen Reel aufzeichnen bzw. hochladen möchten.
- Klicken Sie auf das Musik-Symbol oder auf “Audio hinzufügen”.
- Wählen Sie das Werk und den gewünschten Ausschnitt aus. Alternativ können Sie das Video in einem Schnittprogramm öffnen und dort die Musik manuell einfügen.
- Fügen Sie optional den Liedtext und die Quellenangabe ein (ist bei lizenzfreier Musik kein Muss).
- Prüfen Sie den Beitrag in der Vorschau und veröffentlichen Sie den Beitrag.
Was sollten Content Creator bei der Nutzung von Musik auf Instagram beachten?
Content Creator auf Instagram zu sein, kann anstrengend und mitunter kompliziert sein. Insbesondere, wenn es um rechtliche Fragen wie das Urheberrecht geht und der Kanal zu kommerziellen Zwecken verwendet wird. Daher haben wir Ihnen in der Folge eine Liste mit den wichtigsten Aspekten zusammengestellt, die Sie beachten sollten, wenn Sie Musik in Ihre Reels und Stories einbauen:
- Bibliothek von Instagram verwenden: Die Titel, die sich hier finden lassen, sind bereits lizenziert. Es sind keine weiteren Lizenzvergaben vonnöten. Die Werke lassen sich elegant via App in ein bestehendes Video einfügen.
- Externe Quellen aufsuchen: Das Suchen von passenden Musikstücken außerhalb der Instagram-Musikbibliothek mag aufwändiger sein, kann sich aber lohnen. Im Internet gibt es zahlreiche Websites, die lizenzfreie Musik (sogar Creative Commons Zero zur kommerziellen Verwendung) anbieten.
- Nutzungsvereinbarung beachten: Verwenden Sie ausschließlich Musik, die bereits lizenziert ist, oder erwerben Sie eine Lizenz für den kommerziellen Gebrauch. Im Zweifel lohnt sich ein Blick in die geltenden Lizenzbedingungen, um herauszufinden, auf welche Weise der Musiktitel benutzt werden darf.
- Kommerzielle Nutzung: Das Beachten der Lizenz ist besonders wichtig, wenn es sich um einen Business- oder Creator-Account handelt. Hier gelten auf Instagram andere (zumeist strengere) Regeln als für andere Kanäle.
- Quellenangabe: Je nachdem, welche Lizenz gilt, kann eine Namensnennung der Künstler verlangt werden. Sie können diese in die Videobeschreibung setzen.
- Lizenz erwerben: Wer nicht auf die Instagram-Musikbibliothek zurückgreifen möchte, sondern auf externe Quellen vertraut, muss unter Umständen zur kommerziellen Nutzung eine Lizenz erwerben. Die Modalitäten und Prozesse hängen hier von der Plattform ab, auf der Sie sich gerade befinden.
- Nutzungsrecht vs. Urheberrecht: Unabhängig davon, wo die Musik herkommt oder wie sie lizenziert ist: Die Urheberrechte bleiben stets beim Interpreten. Die Lizenz gibt Ihnen als Content Creator lediglich das Recht, den Titel zu nutzen. Die meisten Lizenzen verbieten jedoch das Verbreiten oder Verkaufen der Musiktitel.
- Länge des Titels: Für die meisten Videos werden nur Teile eines Musikstücks verwendet. Achten Sie je nach Format auf die Länge: Bei Stories haben Sie nur 15 Sekunden Zeit, während es bei Reels deutlich länger ist.
- Sichtbarkeit: Die Verwendung nicht-lizenzierter Musik kann nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch die Sichtbarkeit des Beitrags und des Kanals nachhaltig beeinträchtigen. Das gilt spätestens dann, wenn der Kanal aufgrund von Urheberrechtsverstößen von Instagram permanent gelöscht wird.
Welche Konsequenzen sind zu befürchten, wenn auf Instagram Musik ohne Nutzungsrechte verwendet wird?
Insbesondere seit Einführung der EU-weiten Uploadfilter ist es deutlich schwieriger geworden, mit Lizenzverstößen durchzukommen. Wer kein Copyright für ein Lied besitzt, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Die Strafen hierfür variieren je nach Land und Künstler, dessen Lieder unrechtmäßig verwendet werden. Gemeinhin sprechen wir hier von vier- bis fünfstelligen Geldstrafen.
Zu den rechtlichen Konsequenzen können weitere dazukommen. Instagram achtet – wie andere Social-Media-Plattformen das inzwischen ebenfalls tun – sehr darauf, urheberrechtliche Verletzungen zu unterbinden. Das beginnt beim Löschen von Videobeiträgen und dem Verwarnen der Nutzer. Im schlimmsten Fall können Sie Ihren Kanal samt Abonnenten dauerhaft verlieren.
Welche sonstigen Rechtsfragen können für Reels und Stories auf Instagram relevant werden?
Viele haben schon einmal von der vermeintlichen 15-Sekunden-Regel gehört. Die Idee dahinter: 15 Sekunden eines urheberrechtlich geschützten Werks (wie einem Musiktitel) dürfen frei verwendet werden, ohne sich Sorgen über etwaige Rechtsfragen machen zu müssen. Das schließe kommerzielle Zwecke ein. Dabei handelt es sich leider um einen Trugschluss.
Der Hintergrund der sogenannten 15-Sekunden-Regel ist ein technischer, kein rechtlicher: der Upload-Filter, der vom europäischen Gesetzgeber vor knapp zehn Jahren eingeführt wurde. Dieser soll bereits beim Upload eines Werks dafür sorgen, dass keine urheberrechtlich geschützten Materialien im Internet landen. Ausnahmen sind Memes und kurze Video- und Musikschnipsel.
Das Missverständnis rührt nun daher, dass viele glauben, dass es sich hierbei um eine rechtliche Ausnahme handele. Doch das stimmt nicht. Auch Musikstücke unter 15 Sekunden unterliegen dem Urheberrecht und können bei Verletzung zu rechtlichen Konsequenzen führen. Grundsätzlich gilt: Wer urheberrechtlich geschützte Musik verwendet, muss diese lizenzieren lassen. Ob das über GEMA-Verträge geschieht, über die Nutzung einer Musikbibliothek wie der von Instagram oder ob Sie das privat ausverhandeln, bleibt Ihnen überlassen.
Eine Differenzierung existiert hier im Verwenden von Musiktiteln im Rahmen nicht-kommerzieller Zwecke. Zwar gilt auch hier das Urheberrecht. Jedoch werden derlei Fälle zumeist nicht verfolgt. In Deutschland wird das Urheberrecht von Musik stark mit der GEMA assoziiert. Das ist nicht falsch, aber unvollständig. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl potenzieller Rechteinhaber. Dazu zählen des weiteren Musikverlage, Labels, Verwertungsgesellschaften und Private.
Fazit
Ein Instagram Reel ist schnell gemacht. Leider ist dadurch die Versuchung groß, die wichtigen Details zu übersehen: Woher stammt die Musik? Wie funktioniert das Urheberrecht? Wie lässt sich die Lizenz erwerben oder handelt es sich gar um lizenzfreie Musik? Wie implementiere ich den Song sowie die Quellenangabe in das Video?
Wer sich vor dem Upload nicht eingehend mit diesen Fragen auseinandersetzt, kann schnell ein böses Erwachen erleben. Der Gesetzgeber versteht beim Thema Urheberrechtsverletzung keinen Spaß. Und in der digitalen Welt ist es denkbar einfach geworden, solchen Rechtsbrüchen auf die Spur zu kommen.
Wir empfehlen daher im Zweifel stets den Einsatz von lizenzfreier Musik. Hierfür gibt es – ob auf Instagram oder anderen Websites – mehr als genug Quellen und sogar die ein oder andere Business Musikbibliothek, aus der Sie als Content Creator schöpfen können. Die Auswahl an kostenfreier Musik ist riesig und Sie befinden sich damit auf der rechtlich sicheren Seite.
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